Use To Abuse Interview (2014)
Die Regensburger Kapelle Use To Abuse ist nach ihrem Kracher "Killercat" von 2010 wieder im Kreativmodus und bastelt an einem neuen Album. Das Besondere daran ist aber ein völlig neues Bandkonzept, das durchaus Schule machen könnte. Zudem könnte die neue Besetzung für Aufsehen sorgen. Hier also ein paar Fragen und Antworten, die Licht ins Dunkle bringen sollen.
HULKzine: Harry, du bist das Urgestein von UTA. Erzähl doch mal, wie setzt sich eure aktuelle Konstellation zusammen, wie kam es dazu und was ist das Ungewöhnliche an eurer Arbeitsweise am neuen Album?
Harry: Wie es dazu kam ist schnell erzählt. Ich habe Fratz angerufen und gesagt, er und Alex sollen uns doch mal wieder besuchen, wenn's passt. Dann machen wir drei neue Songs und nehmen die gleich auf und dann gehen wir guten Gewissens saufen. Man gönnt sich ja sonst nichts und so jung kommen wir nicht mehr zusammen. Das haben wir jetzt dreimal gemacht und jetzt noch ein oder zweimal, dann ist der neue Longplayer fertig.
HULKzine: Jürgen, neben USE TO ABUSE und deiner anderen Band JOHNNY FIREBIRD betreibst du ja ein kleines Studio. Inwiefern kommt euch das gerade zugute? Entsteht die neue UTA-Platte ausschließlich dort? Und produzierst du in deinem Studio eigentlich nur mit deinen eigenen Bands oder kommen auch andere Musiker zum Aufnehmen zu dir?
Jürgen: Nun ja, wir kommen ja aufgrund der großen Entfernung maximal einmal im Monat dazu zu proben und dann musst Du bei uns davon ausgehen, dass spätestens wenn wir die Studiotür hinter uns schließen und die Kneipentür öffnen, jedes Song Arrangement vergessen ist. Vom nächsten Tag ganz zu schweigen... Da hilft es schon ungemein, einen Song sofort festhalten zu können - und das in entsprechender Qualität, um das Ergebnis gleich für das Album verwenden zu können. Ein schöner Nebeneffekt ist dann auch, dass man, wie ich meine, die gewisse Rauheit und Frische eines First-Take hört. Da wir ja abwechselnd in Regensburg und im Ruhrpott proben, mieten wir uns, wenn Harry und ich hochfahren, in ein Studio ein. Technik sei Dank können wir die Recordings problemlos mit nach Hause nehmen, evtl. Overdubs oder Vocals drüber legen und das Ganze dann mischen. Momentan hab ich da wirklich alle Hände voll zu tun. Wir nehmen mit JOHNNY FIREBIRD ebenfalls ein neues Album auf, das bis Ende des Jahres fertig sein soll. Mit Stiefn, dem Sänger von JOHNNY FIREBIRD, arbeite ich im Moment auch an den Vocals für das Album seiner zweiten Band THE HOLY KINGS. Natürlich produziere ich auch noch andere Bands aus unserem Umfeld, die sich scheinbar gut aufgehoben fühlen, denn meist ernte ich ein "genau so sollte das klingen". Das besondere an unserem Studio ist aber auch noch die Lage - wir sind mitten in der Regensburger Altstadt, was lärmschutztechnisch beim Ausbau doch eine Herausforderung war. Weiter betreiben im Gebäudekomplex unsere Kumpels von THE PROSECUTION ebenfalls ein Studio und Ihre Booking-Agentur. Kneipen sind in direkter Nachbarschaft - quasi Rock'n'Roll rund um die Uhr. Hier passiert momentan einiges!
HULKzine: Alex, du bist ja als Veranstalter der Festivals „Ruhrpott Rodeo“ und „Punk im Pott“, sowie als Schlagzeuger von SLIME und Aushilfsschlagzeuger unzähliger anderer Bands bekannt. Was hat dich jetzt dazu gebracht, bei UTA am Bass einzusteigen?
Alex: Meine mittlerweile 13jährige Liebe zu USE TO ABUSE und der hässliche kupferfarbene Bass, der seit Jahren bei mir zu Hause hängt.
HULKzine: Fratz, du hast damals bei UTA am Bass angefangen, bist ausgestiegen, hast dann als Trommler wieder mitgemacht, die Band wieder verlassen und nun zum dritten Mal angeheuert. Dazu hast du die ersten beiden Alben „It’s All About Nothing“ und „Nothing Left To Lose“ und auch das letzte Album „Killercat“ auf Hulk Räckorz veröffentlicht. Irgendwie scheinst du nicht loszukommen von USE TO ABUSE. Wie kamst du vom Bass ans Schlagzeug und nun zum dritten Mal in die Band?
Fratz: Ui, das mit dem Bass ist ja jetzt auch schon wieder 20 Jahre her! Ich hab damals witziger weise die Band auf einem ihrer ersten Konzerte in einem JuZe gesehen und bin direkt nach der Show zum Harry gegangen und hab gesagt, dass ich den Sound geil finde und gern ‘ne Platte machen möchte. Daraufhin fragte er mich, ob ich denn Bass spielen könnte. Ich sagte sofort ja und wir spielten damals das erste UTA-Demo „Forever“ ein. Danach stieg ich aber wieder aus und kümmerte mich um meinen anderen Kram wie Label, WIZO und punk.de. Die Jungs machten ohne mich noch ein Demo, eine 7“ und eine 10“. Irgendwann bekam ich 1999 die 8-Spur Recordings vom Harry in die Hände und meinte sofort zu ihm, da muss wieder ‘ne anständige Band her – also legten wir wieder los. Ich spielte ab dann Schlagzeug - mein Lieblingsinstrument - und wir spielten viel live und ich trommelte auch auf den beiden Longplayer „It’s All About Nothing“ und „Nothing Left To Lose“. Irgendwann trennten sich wieder unsere Wege, USE TO ABUSE machten ohne mich weiter und ich zog dann irgendwann in den Ruhrpott. Nach zwei weiteren Alben löste Harry die Band dann auf. Umso erstaunter war ich, als eines Tages die Frage im Raum stand, ob wir wieder UTA machen sollten. Ich sagte natürlich sofort JA, da ich die Musik sehr geil finde und immer viel Spaß mit den Jungs hatte.
HULKzine: Gibt es schon einen Termin für die Veröffentlichung der neuen Platte?
Use To Abuse: Nein, wir gehen es sehr entspannt an – die Platte kommt dann, wenn sie fertig ist!
HULKzine: Use To Abuse war ja vor allem immer eine Live-Band. Ist mit dem neuen Album auch eine Tour geplant? Wie sind eure Live-Pläne?
Use To Abuse: Nachdem wir die Platte fertig haben könnten wir für das Live-Set proben und eigentlich direkt danach loslegen, um endlich mal wieder Shows zu spielen.
Darum bitten wir sehr! Vielen Dank für das Interview und lasst euch nicht zu lange Zeit mit der Platte!
www.usetoabuse.de