Postman 2

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Dazu ist es zunächst wichtig, den Unterschied zwischen der Technik des Fernsehens und seiner Funktion als Medium aufzuzeigen. Die Technik zeigt die Nutzungsmöglichkeiten auf, die sich in Abhängigkeit der Umweltbedingungen mehr oder weniger entfalten können. Die Technik ist bzw. kann also als Maschine gesehen werden. Das Medium ist also dann die intellektuelle und soziale Umwelt, welche von einer Maschine hervorgerufen wird.

Wenn wir uns mit der Frage beschäftigen, was Fernsehen eigentlich ist, dann müssen wir das Fernsehen nicht als Technik, sondern als Medium sehen


Postman meinte 1985 „Obwohl die TECHNIK überall die gleiche ist wie in Amerika, unterscheidet sich das MEDIUM Fernsehen in vielen Ländern. Die verschiedenen Nutzungsgewohnheiten bewirken, daß das Fernsehen in diesen Ländern nicht den gleichen Einfluß und die gleiche Bedeutung erlangen kann wie in Amerika. „

Dem würde ich inzwischen wiedersprechen und meine das die flimmerkiste dank weltweiteme Empfang via Satellit leider inzwischen weltweit den gleichen Einfluß und die gleiche Bedeutung wie in Amerika erlangt hat.

Das TV ist vor allem ein Medium der Unterhaltung. Selbst dort, wo es vorgibt, informative Inhalte zu befördern, wie z.B. in den Nachrichten, steht in Wirklichkeit Unterhaltung im Vordergrund; es ist keine vorrangige Aufgabe des Fernsehens, die Zuschauer aufzuklären oder zum intensiven Nachdenken anzuregen.

         "Dahinter steckt weder böse Absicht noch mangelnde Intelligenz, sondern die klare Erkenntnis, daß "gutes Fernsehen" nichts mit dem zu tun hat, was man im Hinblick auf Erörterung, Urteilsbildung oder andere Formen sprachlicher Kommunikation als "gut" bezeichnen würde, sehr viel dagegen mit der Wirkungsweise von Bildern." (S.227 oben)
         "Aus dem Wesen dieses Mediums ergibt sich, daß es den Gehalt von Ideen unterdrücken muß, um (...) den Wertmaßstäben des Showgeschäfts zu genügen." (S.230 Mitte)
         

folie: Eine gute Fernsehsendung will Applaus erreichen, nicht Nachdenklichkeit. Diese Unterhaltungsaufgabe erreicht es durch schnelle Bildwechsel. Die durchschnittliche Länge einer Kameraeinstellung beträgt nur 3,5 sekunden. So dass das Auge nie zur Ruhe kommt und stets etwas neues zu sehen bekommt. Ausserdem bietet das Fernsehen dem Zuschauer eine Vielfalt von Themen, stellt minimale Anforderungen an das Auffassungsvermögen und will vor allem Gefühle wecken und befriedigen. Daneben sind fast alle Sendungen mit Musik unterlegt, die dem Publikum zu verstehen gibt welchen Gefühlen es nachgeben soll.

Postman illustriert seine Thesen anhand einige Beispiel im amerikanischen fernsehen. Da dies etwas langweilig und überholt ist wollte ich den Wahlwerbespot der APPD (ist jetzt möglich da wir uns 2006 aufgelöst haben und es damit keine politische werbung mehr ist) von 2005 zeigen in dem wir ohne Kenntnis von postman auch dies Techniken eingesetzt um der Fernsehgesellschaft den Spiegel vorzuhalten.

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