Kommunistischer Widerstand im 3. Reich 17

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Vom 30.Januar bis 1. Februar 1939 tagte die „Berner Konferenz“ der KPD. Diese zweite Parteikonferenz nach 1933, an der 22 kommunistische Funktionäre ausschließlich aus dem Exil teilnahmen fand in der Nähe von Paris statt. Der organisierte kommunistische Widerstand im Reich war zusammengebrochen, trotzdem forderte die Führung die Organisierung des „aktiven Massenwiderstands“. Sie setzte nun verstärkt auf den Kampf zum Sturz des Hitlerregimes und gegen die drohende Kriegsgefahr und bekannte sich im Programm zur Errichtung einer „neuen demokratischen Republik“ mit solchen zentralen Forderungen wie der Enteignung des Monopolkapitals, der Durchführung einer Bodenreform und dem Aufbau eines demokratischen Staates [35] .

Zur Verunsicherung und auch zum Bruch vieler Kommunisten mit der Partei kam es schließlich anlässlich der Unterzeichnung des „Hitler-Stalin-Paktes“ am 23. August 1939, der einen Schock für die gesamte kommunistische Weltbewegung darstellte. Die Schlussfolgerungen in der Erklärung des Sekretariats des ZK der KPD vom 25. August 1939 waren unrealistisch. Nach dem Kriegsbeginn, der Aufteilung Polens und dem Abschluss des deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrages kehrte die KPD-Führung in alte Frontstellungen zurück, die sie mit den Beschlüssen der Brüsseler Konferenz als unrealistisch und falsch korrigiert glaubte. So behauptete das ZK in seiner Erklärung vom 3. September 1939 u. a. die KPD sei die einzige mit den Massen verbundene Oppositionskraft in Deutschland, obwohl Pieck noch auf der „Berner Konferenz“ des selben Jahres kritisch eingestanden hatte, dass die KPD den Weg zu den Massen noch nicht gefunden habe. Erneut propagierte man die Einheitsfront von unten, bezichtigte die sozialdemokratischen Führer einer verbrecherischen Haltung und orientierte wieder auf die Schaffung einer zentralen Leitung in Deutschland. Der Krieg Hitlers wurde von Stalin als „Kampf zwischen den imperialistischen Mächten“ deklariert, Deutschland galt als „friedliebende Macht“, Großbritannien und Frankreich hingegen waren „Kriegsprovokateure“. Die KPD-Führung in Moskau vollzog angesichts des „Hitler-Stalin-Paktes“ eine Schwenkung ihrer Strategie. Die deutsche Sektion der Komintern stand vor einer unlösbaren Aufgabe, deren zwei Teile einander praktisch ausschlossen. Einerseits sollten die in Deutschland operierenden Kommunisten den Hitler-Stalin-Pakt respektieren und propagieren, andererseits das NS-Regime bekämpfen. Der Gebrauch der Begriffe „Nationalsozialismus“, „Hitlertum“ und „Faschismus“ wurde untersagt. In den Konzentrationslagern und Zuchthäusern kam es zu heftigen Diskussionen unter den Häftlingen. Moskautreue Kommunisten verteidigten die Politik des Hitler-Stalin-Paktes, da hierdurch der erwünschte Krieg der „Imperialisten untereinander“ ausgelöst würde.

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