False Alarm: Fuck em all
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Daß die ach so gute alte Zeit nicht halb so gut war, wie wir alten Säcke es uns heutzutage einreden, ist eine Binsenweisheit. Egal: Ich höre trotzdem immer noch gern Musik aus den späten 70er und frühen 80er Jahren – entweder aus genau der Zeit von damals oder weil es so wie damals klingt.
Bekomme ich dann so was wie die Band False Alarm auf den Tisch, deren Mitglieder schon 1983 zur Punk-Szene von Los Angeles gehörten, kriegt die Band schon gleich mal Plus-Punkte. Daß sie als Gastmusiker auch noch den guten alten Cheetah Chrome von den ollen Dead Boys an Land gezogen haben, finde ich zudem ansprechend.
Nur reicht das eben nicht: Bei der CD »Fuck em all we've all ready now«, erschienen bei Nicotine Records, schleicht sich nach einiger Zeit das Gefühl ein, hier fabrizieren vier alte Männer eine Musik, die schon in ihrer Jugend ein bißchen abgeschmackt klang. Im Prinzip ist es Punkrock der späten 70er Jahre, mit einem Schwerpunkt auf Rock, der immer in einem schunkeligen Tempo daherkommt und manchmal fast an klassischen Rhythm'n'Blues erinnert. Mit California-Hardcore der frühen 80er Jahre hat das nichts zu tun.
Dabei ist die Platte nicht schlecht. Stücke wie »I Don't Want To Be Your Friend« oder »Youth Gone Mad« klingen nach alten Ramones oder meinetwegen The Germs, knallen also durchaus; dazwischen gibt es aber Stücke, bei denen ich gedanklich abschalte.
Aber so richtig kickt mich das ganze dann doch nicht – einige gute Stücke reißen ein unterm Strich durchschnittliches Werk nicht heraus. Schade.
(Klaus N. Frick, September 2009)
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