Dillinger Four: Civil War

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Hinweis:
Dieser Artikel ist ein Review zu Civil War


Die vier Jungs von Dillinger Four stammen aus Minneapolis, also aus dem Zentrum der USA. Wenn man bedenkt, dass die Szene in dieser Stadt vor allem vom Anarcho-Punk geprägt ist, wie er von Profane Existence herausgebracht wird, mutet es fast schon schräg an, dass die Band seit 1994 vor allem auf extrem poppigen Sound setzt. Der Begriff Pop-Punk stimmt hier auf jeden Fall – und das ist nicht böse gemeint.

In den 90er Jahren brachten Dillinger Four zwei Platten bei Hopeless Records raus, 2002 folgte eine erste LP bei Fat Wreck Chords. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen kam dann eine Schaffenspause, und es dauerte sechs Jahre, bis im Oktober 2008 der Nachfolger »Civil War« erschien. Der bietet das Gewohnte, das aber auf hohem Niveau: Es gibt extrem poppigen Punk, mit einem Sänger, der zudem sehr melodisch singen kann. Das ganze klingt sehr melancholisch, von daher enthält die Platte auch ein Stückchen Emopunk. Wer damit nichts anfangen kann, wird leiden; wer ein Herz für schöne Melodien hat, kann getrost zugreifen.

Die Texte sind übrigens meilenweit entfernt von jeglichem Emo- oder Pop-Klischee; gesungen wird nicht unbedingt über gefühlsduselnde Themen. Ziemlich erwachsen setzt sich die Band mit gescheiterten Träumen auseinander (»There Were Times When We Raised Our Fists To The World«) oder mit der Illusion, rebellisch zu bleiben können, ohne sich zu verändern (»I'm Glad You Found Your Answers / In Your Parents Fairy Tales«). Ziemlich respektabel, aber echt!

(Klaus N. Frick, März 2009) Kategorie:ReviewsKategorie:Reviews zu Civil War