Berühmte Manifeste 4
• Beurteile einen Hacker nach dem, was er tut, und nicht nach üblichen Kriterien wie Aussehen, Alter, Herkunft, Spezies, Geschlecht oder gesellschaftliche Stellung. • Man kann mit einem Computer Kunst und Schönheit schaffen. • Computer können dein Leben zum Besseren verändern. • Mülle nicht in den Daten anderer Leute. • Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen.
Die Hackerethik ist nur bedingt einheitlich definiert. Es gibt eine ursprüngliche Version aus dem Buch "Hackers" von Steven Levy. Unstrittig ist insofern, daß die ursprüngliche Version aus dem MIT-Eisenbahnerclub (Tech Model Railroad Club) kommt und demnach aus einer Zeit stammt, in der sich verhältnismäßig viele Leute wenige Computer teilen mußten und entsprechende Überlegungen zum Umgang miteinander und der Materie sinnvoll waren. Das Hackermanifest existierte ungeschrieben unter den Hacken schon vor seiner Kodifizierung, aber erst mit dieser wurde es einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Die letzten beiden Punkte sind Ergänzungen des CCC aus den 1980er Jahren. Nachdem einige mehr oder weniger Durchgeknallte aus der Hackerszene bzw. aus dem Umfeld auf die Idee kamen, ihr "Hack-Knowhow" dem KGB anzubieten, gab es heftige Diskussionen, weil Geheimdienste konträr zur Förderung freier Information stehen. Aber auch Eingriffe in die Systeme fremder Betreiber wurden zunehmend als kontraproduktiv erkannt. Um den Schutz der Privatsphäre des Einzelnen mit der Förderung von Informationsfreiheit für Informationen, welche die Öffentlichkeit betreffen, zu verbinden, wurde schließlich der bislang letzte Punkt angefügt. Die Hackerethik befindet sich – genauso wie die übrige Welt – insofern in ständiger Weiterentwicklung und Diskussion. Aber der CCC ist nur eine Möglichkeit. Zunehmend wird das Wissen der Hacker (glücklicherweise auch von ihnen selbst) kommerzialisiert: Beim "Show Hacking" werden den Anwesenden ohne jegliche Zauberei zum Beispiel die Adressbücher vom Handy herunter kopiert.