Zwakkelmann: "Tabularasa machen" 4/5

Aus auxiro
Version vom 1. Juni 2010, 22:29 Uhr von punk>Wikiadmin (Die Seite wurde neu angelegt: Wenn man all das zusammenzählt und leicht zu beeindrucken ist, kann man eigentlich nicht anders, als Kassel für eine geile Stadt zu halten. Das putzige Hessenmetropö...)
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Wenn man all das zusammenzählt und leicht zu beeindrucken ist, kann man eigentlich nicht anders, als Kassel für eine geile Stadt zu halten. Das putzige Hessenmetropölchen hat sich seinen Platz in meinem Herzen, direkt neben Braunschweig und Bottrop, redlich verdient.

Dementsprechend gechilled und geflasht fuhren wir am Abend in die "Mutter". Dort sollte ich lesen. Ich kannte den Laden bislang nur aus Tinas Erzählungen und hatte eine vage Vorstellung, die ich am Rock´n´Roll-Lifestyle im Allgemeinen an den unfaßbar netten Betreibern im Besonderen festmachte. In Wirklichkeit hatte ich nicht die leiseste Ahnung. Das Licht, der Sound, die Leute! Ich war im Himmel!

Es gab keinerlei Verständigungsprobleme. Jeder im Laden wußte, was "Bier" bedeutet und wie eine gute "Gitarre" zu klingen hat, wenn man sie mit "Bier" mischt. Die Lesung lief also so, wie ich mir eine Lesung im Idealfall vorstelle, zum Beispiel als Gedankenaustausch unter Gleichgesinnten. Vorher, währenddessen und danach waren wir ausschließlich von wunderbaren Freaks, markanten Männern und wilden Weibern umgeben, was meinen perfekten Tag mit Goldlack versiegelte. Dazu gab es, ich piß mir in die Hose, "Boogie" von UFO, "Shake Some Action" von den FLAMIN´ GROOVIES und haufenweise Punkrock, der einen eben in die Hose pissen läßt, wenn man zu den eher extrovertierten Musikfreunden gehört. Muß ich erwähnen, daß auf dem Klo der weiße Mann auf ´ner Mundharmonika Blues spielte? Sagte ich bereits, daß es Läden gibt, in denen man viel zu selten ist, vollgestopft mit Menschen, die man viel zu selten sieht?

Es tat mir wirklich weh, diesen Ort schon um drei Uhr nachts wieder verlassen zu müssen, zumal Duisburg in all seiner Pracht auch keine wirkliche Alternative zur "Mutter" darstellt.

Ich habe keine Ahnung, ob es einen Zusammenhang zwischen Kassel und einem Song wie "An mein Fenster klopft der Regen" gibt, aber in letzter Zeit höre ich sehr häufig Musik, die mir das suggeriert.


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Mehr vom Tom Tonk gibt es auf hier OpenPunk oder auf seiner Seite: http://www.rockraketetonk.de