Kommunistischer Widerstand im 3. Reich 7
Die möglichen Antworten werden in der Geschichte des kommunistischen Widerstandes zwischen 1933 und 1945 deutlich. Nachdem am 2. Februar 1933 das Karl-Liebknecht-Haus besetzt wurde, errichtete die KPD Quartiere im Untergrund und nahm illegale Druckereien in Betrieb. Der staatlich organisierte Terror des NS-Regimes richtete sich zunächst gegen die KPD. Die Mitgliedschaft in der kommunistischen Partei war Grund, Personen in „Schutzhaft“ zu nehmen. Die Kommunisten wurden von den Nationalsozialisten als der politische Urfeind angesehen und wurden unabhängig von jeder illegalen Tätigkeit verfolgt. Am 5. März erschien die KPD noch auf den Wahlzetteln zur Reichstagswahl und zum Preußischen Landtag. Eine Woche später kandidierten Kommunisten zu den Provinziallandtagswahlen in Preußen und zur Stadtverordnetenwahl von Berlin. Trotz Terrors erzielte die KPD am 5. März 1933 4,8 Millionen Stimmen und kam auf 81 Mandate, die ihnen am 9. März aberkannt wurden. Nach vorbereiteten Listen nahmen Polizei-, SA- und SS-Kommandos während der Tage und Wochen nach dem Reichstagsbrand Tausende Funktionäre und aktive KPD-Mitglieder fest. Alte Rechnungen wurden blutig beglichen, gezielte Denunziationen aus der Bevölkerung, die sich massenhaft dem NS-Regime zuwandte, spielten dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Der Machtantritt Hitlers im Januar 1933 und der verstärkt einsetzende Terror nach dem Reichstagsbrand waren für die deutschen Kommunisten eine Katastrophe. Auch wenn im Sommer 1932 die KPD-Führung Schritte zur Reorganisierung im Hinblick auf die Illegalität einleitete, im Dezember 1932 die 28 Parteibezirke in acht Oberbezirke einteilte, von denen jeder durch einen vom Zentralkomitee ernannten Regionalinstrukteur kontrolliert werden sollte, wirkten sich die Polizeiaktionen besonders verheerend aus. Die Ursache lag darin, dass die KPD mit ihrem zentralistischen Organisationsaufbau und ihrer Leitung durch hauptamtliche Funktionäre als Großorganisation besonders verwundbar war. Die größten Verluste durch Massenfestnahmen gab es zunächst bei den Unterbezirks-, Stadt-, Kreis- und Bereichsleitern. 24 Mitglieder des 1929 gewählten Zentralkomitees wurden per Haftbefehl gesucht. Von den fünfzehn Mitgliedern und Kandidaten des Politbüros entkamen, bis auf Wilhelm Kasper [8] und Ernst Thälmann, der am 3. März 1933 in die Hände der Polizei geriet, zunächst alle der Verhaftung [9] . Da der Apparat seit 1931 geheime Quartiere und Kontakte (I-Apparat bzw. Abteilung „Iffland“, später „Iduna“) für hauptamtliche Parteifunktionäre vorbereitet und alternative Druckmöglichkeiten sowohl in Deutschland als auch im Ausland eingerichtet hatte, gelang es vielen Spitzenfunktionären des ZK und Bezirksfunktionären unterzutauchen. In Städten oder Bezirken, die sie nicht kannten und wo sie der Polizei selbst unbekannt waren, gelang es ihnen zunächst der Festnahme zu entgehen. Bis Frühsommer 1933 verhafteten Polizei und SA jedoch Hunderte von Führungskadern.
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