Berühmte Manifeste 5
der Tobias Schroedel zeigt mal eben "Passwörter raten leicht gemacht". Im Fall des (Partei, die man nicht nennen sollte)-Hackers trauen sich einige gar nicht das Wort Hacker zu verwenden. Das Wort "Hacker" stellt für viele noch einen Ehrentitel dar, der nur jemandem verliehen werden sollte, der es drauf hat. Gerne greift man also zur Herabwiegelung und bezeichnet den Möchtegern-Hacker als Script Kiddie. Das Ergebnis seiner Verunstaltung fällt relativ mager aus: PDogg meint in den Kommentaren dazu: "Leute...diese Aktion war nichts anderes, als würde man auf einem Wahlplakat der NPD dem Kandidaten mit nem Edding einen Bart und eine Brille ins Gesicht malen. Ein Joke und nichts weiter..." Der Bepinsler folgte also nicht unbedingt einer Hackerethik, sondern er ging dem Drang nach ein digitales Graffiti zu schaffen - auf der politisch richtigen Seite. Die Piraten schrieben sich ihre Tags unter ihr Werk "Hacked by RedTiger and the Leet One and Antifa". Die falsche Partei brüstet sich nun mit den 10 000 generierten Links und bedankt sich beim CCC. Heise sollte vielleicht in Zukunft auch nicht unbedingt auf solche Seiten direkt linken. Sie wollten Helden sein, aber nun werden sie zerlegt wie Weihnachtsgänse. Es gilt nun eine Haltung zu finden, eben nicht zu resignieren und weiter nur zu defacen, eine Sache übrigens, die Korrupt schon 2005 auf den Punkt brachte . Kriminell kann man jederzeit werden und eine Karierre in all den vielen Hackerfussstapfen antreten, die mit der Inhaftierung enden: Der Fall des Kreditkartenknackers Max Butler liest sich wie ein Krimi (wired berichtete), aber der vermeintliche "Held" mutiert zum Antihelden. Die zentrale Aussage des Hackermanifestes, das als Grundlage für eine Hackerethik taugen will, ist das Eintauchen in die digitale Welt, als Ersatzbefriedigung, für das unperfekte analoge Leben. Maschinen kann man mit dem nötigen Wissen dazu kriegen, das zu tun, was man von ihnen will, Menschen kann man mit diesem Wissen nicht Knacken. Das Tor in die digitale Welt hat sich mit dem Hackermanifest und seinem Versprechen eine kontrollierbare Welt vorzufinden, weit geöffnet, 23 Jahre später wissen wir, es war eine Falle: zunehmend knöpfen wir uns selbst Minuten ab, in denen wir uns zwingen, nicht in unsere Maschinen und Schirme zu starren, um am analogen Leben überhaupt noch Teil zu nehmen.
Ein neues digitales Manifest müsste mit den Worten beginnen:
"Hacker aller Länder vereinigt euch! Software ist das eigentliche Gold dieser Gesellschaft. Wer dieses Gold schmieden kann, kann etwas bewegen. Wer, wenn nicht ihr, könnt an der Änderung der Strukturen mitarbeiten. Schreibt Programme, gründet Communities, ThinkTanks, werdet international...."
Oder entlarvt Politiker beim Bordellgang.
Anhang
Geschichtliches
• Ursprung: MIT Tech Model Rail Club (ab 1958) • Zeit der Grossrechner • Teilen knapper Resourcen • „Informationssozialismus“ • Entstehung einer „Hackerkultur“ • Aufkommen von PCs und Internet • Veränderung der „Informationslandschaft“ • Bildung neuer Hackersubkulturen und Ideeologienn
Begriffserklärungen / Abgrenzungen
Hacker – Cracker - Scriptkiddies
• Hacker: „No Hacking for Money“ • Cracker: Hacker ohne Moral/Ethik?! • Scriptkiddie: „lowest form of crackers“ • Vandalen ohne Technikverständniss • Nutzung von bekannten Techniken/Sicherkeitslückenn
Der Hacker als Medienbegriff
• Begriffsverwirrung • mangelnden technischen Background • Hacker als Verkaufsschlager • Fördern der Angst
Das Internet als rechtsfreier Raum
• Ist nur ein Medium • Nicht mehr Verbrechen • Verbrechen nicht leichter