Squandered Message: Getting Blunt

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Dieser Artikel ist ein Review zu Getting Blunt


Squandered Message: Getting Blunt

Ab Mitte der 80er Jahre setzte sich in Berlin immer mehr der Hardcore-Punk durch, zumindest musikalisch. Zu einer der beliebtesten Bands gehörten damals Squandered Message, die ich Ende der 80er Jahre auch einmal in Waiblingen live zu Gesicht bekam. Es war ein rasant gespieltes Konzert, bei dem schlacksige Jungmänner in zu kurzen Hosen, Turnschuhen und zerfetzten T-Shirts sowie mit langen struppigen Haare, die von Stirnbändern gebändigt wurden, über die Bühne tobten. Das merkt man auch an der Platte »Getting Blunt«, die im Jahr 2009 schon ziemlich unmodern klingt, die aber 1987 – als sie erschien – den aktuellen Stand im amerikanisch beeinflussten Hardcore markierte. Für mich war's damals ganz schön metallisch und trashig; die Töne splittern geradezu aus den Lautsprechern, und alles klang schnell und hektisch. Inhaltlich distanzierte sich die Band aber immer vom Metal und setzte sich in ihren englischen Texten sowohl mit aktueller Politik (»Fourth Reich«) als auch mit der Szene (»Linus von Skateboard«) auseinander. Wie international die Hardcore-Szene schon zu jener Zeit aufgestellt war, zeigt sich übrigens daran, dass die Platte in Holland aufgenommen wurde. »Getting Blunt« ist keine von den Platten, die man haben muss. Aber sie ist ein Zeitdokument, anders kann ich's nicht nennen, das ein Schlaglicht aufs Jahr 1987 wirft.

(Klaus N. Frick,Oktober 2009) Kategorie:ReviewsKategorie:Reviews zu Getting Blunt