Frauenarzt:+"Das+geht+ab" 1/1: Unterschied zwischen den Versionen

Aus auxiro
Zur Navigation springen Zur Suche springen
punk>Wikiadmin
(Die Seite wurde neu angelegt: Seit ein paar Wochen haben wir einen Maulwurf im Garten. Die blöde Sau hat es tatsächlich fertig gebracht, sich von 180 wunderschönen Nachbarsgärten ausgerechnet un...)
 
K (1 Version importiert)
 
(kein Unterschied)

Aktuelle Version vom 25. August 2021, 12:15 Uhr

Seit ein paar Wochen haben wir einen Maulwurf im Garten. Die blöde Sau hat es tatsächlich fertig gebracht, sich von 180 wunderschönen Nachbarsgärten ausgerechnet unseren Rasen auszusuchen. Seitdem sind dort sieben stattliche Erdhügel entstanden und alle paar Tage kommt ein neuer hinzu. Weitere Beispiele für die Boshaftigkeit von Tieren sind Fischbrötchen, aber lassen Sie mich das besser anders formulieren. Wenn Sie mal an der Küste stehen und eine harmlose Portion Eis, ein Fischbrötchen oder eine Tüte Pommes essen, können Sie davon ausgehen, daß recht bald ein großer weißer Vogel mit Killerschnabel im Sturzflug angerauscht kommt und Ihnen den Snack aus der Hand reißt. Und zwar ungestraft, weil die Behörden da machtlos sind. Dummerweise geht Boshaftigkeit oft einher mit Blödheit. Mir kann keiner erzählen, daß fünfzig kleine Fliegen nicht in der Lage wären, einem gemütlich dahinradelnden Objekt mit Schlitzaugen auszuweichen, aber offensichtlich sind Respekt und Rücksichtnahme derzeit uncool. Das Ungeziefer landet regelmäßig im Auge des Betrachters, verursacht bei den betroffenen Parteien Ärger, beziehungsweise Tod und symbolisiert sinnlose Aggression, wie ich sie mir vorstelle. Neulich radelte ich am Düsseldorfer Rheinufer entlang und rieb mir gerade so´n Brummer aus dem Auge, da wurde ich plötzlich angeschissen. Ein kleiner Haufen weißer Kacke hatte den Ärmel meines T-Shirts erwischt. Ich war zwar nicht sonderlich amused, aber dachte mir, daß es sicher schlimmeres gibt auf dieser Welt. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wußte, war, daß ich keine hundert Meter weiter die zweite Ladung abbekommen sollte, diesmal auf den Oberschenkel. Man hört in letzter Zeit immer wieder Horrorstories über das Aggressionspotential von vereinzelten Jugendlichen, aber der Zustand einer Gesellschaft beinhaltet auch die Verrohung von Tieren. Wenn geschultes Personal eines Tages damit beginnt, emotionale Defizite zu kitten, sollte man auch Kurse für Fliegen, Vögel und Maulwürfe anbieten. Und Katzen natürlich. Vor kurzem fuhr ich mit Tempo 17 durch die Straßen meiner Stadt. Als umsichtiger Autofahrer bemerkte ich, wie sich eine Katze ein paar Meter entfernt anschickte, die Straße eben just an jener Stelle zu überqueren, die ich geräuscharm zu befahren gedachte. Ich ging davon aus, daß sich das Mistvieh etwas zurückhält, wenn ein silbergrauer Skoda mit dreifacher Schrittgeschwindigkeit angeschossen kommt, aber da hatte ich mich offenbar getäuscht. Mit einer Seelenruhe, die man mit sieben Leben wohl hat, trottete das bekifft wirkende Tier auf den Asphalt, setzte sich, schaute mir in die Augen und gähnte. Gut, das Leben ist kein Wunschkonzert. Manchmal ist es eben unvermeidlich, daß Konflikte blutig enden. Aber waren die Neandertaler nicht schon ausgestorben? Hatten wir nicht längst den Euro? Was würde Barack Obama jetzt wohl tun? Ich zeigte Zivilcourage und hupte erstmal. Das Monster glotzte mich blöd an und ich spürte, wie die Agression in ihm hochstieg. War mir egal. Ich hupte noch einmal, diesmal etwas länger. Gemächlich erhob sich das blöde Tier und die Straßenblockade löste sich auf. Kopfschüttelnd fuhr ich an der Katze vorbei und zeigte ihr einen Vogel. Im Rückspiegel sah ich, wie sie auf die Straße zurücktrottete und ihren alten Platz einnahm. Es mag seltsam klingen, aber ich glaube, sie zeigte mir ihren Stinkefinger..

Mehr vom Tom Tonk gibt es auf hier OpenPunk oder auf seiner Seite: http://www.rockraketetonk.de