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Aktuelle Version vom 25. August 2021, 12:15 Uhr
Während die Apfelbäumchen im Garten langsam vor sich hinwuchsen, was niemanden sonderlich interessierte, sind ganz woanders Gelder geflossen, über die man jetzt spricht. Es geht um Millionen. Für Klaus Zumwinkel, den Teamchef der Deutschen Post (laut Starphilosoph Dittsche "eine reine Briefkastenfirma") war die Surprise-Show der ermittelnden Finanzbehörden am Morgen des 15. Februar sicherlich ein Stückchen zu offensiv, und auch ich muß gestehen, daß ich etwas überrascht war. Bislang dachte ich immer, es sei relativ sicher, Geld nach Liechtenstein zu transferieren, es da für ein paar Jahre auf einem Investment-Trust zu parken und danach mit Zinsabschreibung über Brauckmann-Zertifikate aus dem New Economy-Fond zum Aktiendepot zurückzuleasen. Doch die Fernsehbilder waren erdrückend. Ich sah den armen Zummi, wie er mit traurigem Gesicht zum Verhör gebracht wird, wo er von Schimanski, den ich in diesem Comic Strip ein paar Seiten weiter ebenfalls sah, einen alten Lappen in die Fresse kriegt. Ich sah die Zelle, in die sie ihn warfen, ich sah schwitzende, behaarte, zu lebenslanger Haft verurteilte Steuersünder, die ihn in den Arsch ficken wollten, und dann sah ich mich. Hatte ich nicht auch mit schwindelerregenden Beträgen jongliert in den letzten Jahren? Gab es in meinem Leben nicht auch Konten, Überweisungen und Gewerbesteuerhebesätze? Und wohnte ich nicht auch in einem schönen Haus mit Dach? Es war höchste Zeit, den Dude zu treffen, um die Lage zu sondieren, die Situation abzuchecken, und, yeah, einfach mal wieder den Dude zu treffen. Er heißt Norbert und ist Steuerberater. Vor ein paar Tagen hatte ich einen Termin. Der Dude überreichte mir mit mitleidigem Blick die Bilanzen für 2006 und 2007 und meinte, daß ich ganz schön tief in der Scheiße stecke. "Das Finanzamt", fuhr er fort, "könnte stutzig werden.
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