Philosophie des DeutschPunks 4 4

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Die ersten Hotspots der Deutschpunkszene waren das Ruhrgebiet, Mün- chen, Berlin und Stuttgart. Zwischen diesen Zentren tauschte man sich per Fanzine, die man auf den diversen Konzerten zum Selbstkostenpreis erwerben konnte, aus. Die urbanen Grossstädte trugen maßgeblich zur Entwicklung des Punks bei. Dort konnten sich die Punks, meist auf zentralen Plätzen der Innen- stadt, treffen, wo sie sich biertrinkend und musikhörend vergnügten und mit ihrem Aussehen sowie Verhalten (saufen, schnorren, Platte machen...) erfolgreich provozieren und polarisierten konnten. Die meisten Punks vom Land zogen daher, sobald es ging, in die Groß- stadt, da man auf dem Land zum einen meist alleine war (keine Konzer- te, keine Juzes, keine besetzten Häuser, nix Los,...) und zum anderen war es durch Faschos dort zuweilen auch (lebens)gefährlich. Um zu überleben gehen viele Punks schnorren, da diese oft bewusst auf staatliche Leistungen wie Hartz4 verzichten, da sie nicht von einem Sys- tem, das man bekämpft, abhängig sein wollen. Diese, meist schnorrenden, Anhänger von Deutschpunk, werden oft als Straßenpunks oder Assipunks bezeichnet, da sie optisch dem Aussehen der englischen Hardcorepunks nacheifern und an öffentlichen Plätzen an- zutreffen sind (Stichwort: Clockwork Orange). Immer noch scheinen Punks, die in größeren Städten fast immer an zen- tralen Plätzen anzutreffen sind, der übrigen Bevölkerung nicht geheuer. Wie man am Beispiel der Chaostage unschwer erkennen kann, scheint das Auftauchen einer größeren Gruppe Punks die Öffentlichkeit immer noch derart zu beunruhigen, dass ständige Kontrollen seitens der Polizei bis hin zu Aufenthaltsverboten in der Fußgängerzone notwendig schei- nen. Ein Beispiel hierfür ist die im Jahr 2002 stattgefundene Auseinanderset- zung zwischen der Stadt Karlsruhe und einer Gruppe zumeist jugendli- cher Angehöriger der Punkszene, die sich fast täglich auf dem am Rand der Fußgängerzone gelegenen Kronenplatz trafen. Die negativen Reakti- onen der Angestellten, Kunden und Inhaber der nahe gelegenen Geschäf- te auf für so genannte Straßenpunks, typischen Aktivitäten wie gemein- sames Trinken, lautstarkes diskutieren oder lärmen (meistens begleitet von einem tragbaren Radio oder Kassettenspieler), sowie Schnorren, ver- anlassten die Stadtverwaltung dazu, im Sommer 2002 das bereits geschil- derte Punkverbot zu erlassen.