Philosophie des DeutschPunks 2 10

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Hebdige (Hebdige 1979). beschreibt anschaulich, welch diffuse Mi- schung der verschiedenen Kleidungs-Stile Punk in seiner Entste- hungsphase darstellte. Elemente aus nahezu allen vorangegangenen Subkulturen wurden verwendet, wenngleich oft gezielt zerstört oder bearbeitet und in umgekehrtem Kontext getragen Als Punk 1976 entstand, war bereits der kleinste stilistische Ausbruch aus den gängigen Konventionen eine Provokation. Und angesichts der Kleidungs- und Styling-Varianten, die Punk in seiner weiteren Geschichte hervorbringen sollte, erscheint die anfängliche Hysterie um den Punk-Style nicht mehr nachvollziehbar. „Betrachtet man heute Photos von den klassischen Punkbands, […] sehen die Beteiligten ziemlich propper und aus heutiger Sicht unspektakulär aus – weder übertriebenes Styling, noch übertrieben zerfetzt.“ (Büsser 2000) Auffallend war in diesem Zusammenhang lediglich, in welcher Art und Weise Punk vorhandene Kleidungsstücke nutzte, sie bearbeitete und zu einem Gegenentwurf umgestaltete. So wurde aus einem Fan-T-Shirt der Band Pink Floyd und einem eigenhändig mit Lackstift gekritzelten „I hate“ ein Anti-Shirt der Band und eine bildliche Absage an den Mainstream-Rock im Allgemeinen. 17 Letztlich war das Outfit der Punks stets ironisch geprägt und als Absage an bestehende Werte zu verstehen. „Durch ein Sortiment untergründig komischer Zeichen symbolisierte sie sich in Knechtschaft: Ledergurte, Ketten, biedere Jacketts und steife Posen. So waren die proletarischen Akzente der Punks von Ironie durchdrungen.“ (Hebdige 1983) Oder wie Skai es ausdrückt: „Die Punks karikierten die wohlgekleidete Überflussgesellschaft, indem sie den Schund und Abfall zur Gossenexzentrik stilisierten.“ (Skai 2008)